Waul
gewinnt WM-Titel einstimmig
Der
Engländer Delroy Waul holte sich am Samstag den Weltmeistertitel der World
Boxing Union im Superweltergewicht. Gegner Roberto Welin (Schweden) unterlag in
einem hoch stehenden Gefecht über zwölf Runden einstimmig nach Punkten. Weil in
Schweden ein Berufsbox-Verbot besteht, fand der «Heimkampf» des Nordländers in
Kiel statt.
Andreas
Anderegg
Ganz
im Schatten des Halbschwergewichts-WM-Kampfes von Henry Maske – Graziano Rocchigiani fand am
Samstag im norddeutschen Kiel eine besondere Boxveranstaltung statt. Sechs internationale Paarungen
mit einem
WM-Kampf im Supermittelgewicht versprachen ein hoch stehendes Ereignis. Wohl musste das äusserst
viel
versprechende Programm schliesslich in anderem Rahmen durchführt werden als geplant, doch hielten
die Kämpfe
auch in der Halle, was sie für die Veranstaltung auf dem Schiff versprochen hatten.
Das
Hauptereignis des Meetings, der Weltmeisterschaftskampf im Supermittelgewicht (auf zwölf Runden
angesetzt) verzeichnete einen verhaltenen Beginn. Weder Welin – der in Miami lebt und bei Angelo Dundee
und
Rick Mandris trainiert – noch Delroy Waul deckten ihre Karten auf, obwohl von Beginn weg ein rasches
Tempo
angeschlagen wurde. Wer in der Folge erwartet hatte, der Schwede würde den Kampf an sich reissen,
sah sich
getäuscht. Vielmehr legte Waul ein gutes Auge und rasche Reaktionsfähigkeit an den Tag, und
in Runde acht
musste Welin nach einem Treffer zur Kinnspitze gar zu Boden. Zwar erholte er sich rasch – und hatte
in den
folgenden Schlagabtauschen immer eine Hand mehr drin – jäh gestoppt wurde die «Aufholjagd»
des Schweden
dann aber kurz vor Kampfende. Welin musste in Runde zwölf erneut zu Boden.
Überzeugende
Auftritte
Überzeugendere
Auftritte als ihr Trainingsgefährte zeigten dagegen der Norweger Roar Petajamaa (Cruiser) und
der Pole Przemyslaw Saleta (Schwergewicht). Dabei war insbesondere Petajamaa nicht um seine Aufgabe
zu
beneiden, denn sein Kontrahent Roland Ericsson ist ein ausgemachter Ringfuchs mit einem knallharten
Schlag.
Aus den Gegensätzen – hier der kühle Boxer aus der Dundee-Schule, da der gefährliche
Ringclown – entwickelte
sich ein attraktiver, farbiger Fight. Wohl musste Ericsson gar zweimal zu Boden, in Sicherheit wiegen
konnte sich
Petajamaa aber zu keinem Zeitpunkt. Am deutlichen Punktsieg gab es dennoch nichts zu rütteln. Weniger
Mühe
hatte dagegen Petajamaas Stallgefährte Saleta gegen den Ungarn Lajos Erös.
Eine
eindrückliche Vorstellung gab der schwedische Debütant Mikael Nilsson. Abgeklärt und
kühl ging er das
Gefecht mit dem Tschechen Jan Sugar an, und bereits in der ersten Runde schlug er diesen k.o. Den Titel
eines
Internationalen Österreichischen Meisters im Halbschwergewicht erkämpfte sich der Tscheche
Milan Konecy
schliesslich gegen den Ungarn Janos Ferenc Dobai. Allerdings hatte er erst einige bange Runden zu überstehen.
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